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Tag 3 der republica

15:56 Uhr: Netzwerken und Currywurst anstatt Informationsaufnahme durch Monologe

Der Liveblog steht – wie vermutet – still, da der letzte Tag bei der re:publica voll und ganz im Zeichen des Netzwerkens steht. Daher weise ich dich gerne nochmal auf die untenstehenden Beiträge hin und kann nicht versprechen, dass heute noch weitere folgen.

Dir auf alle Fälle schon mal besten Dank fürs Mitlesen und ich hoffe, dass ich dich mit ausreichend Informationen zum digitalen Sportmarketing versorgen konnte. Mir hat meine fünfte re:publica ebenso viel Spaß gemacht wie ihre vier Vorgänger. Für mich weiterhin die beste Veranstaltung, wenn es um digitales Marketing geht, weshalb ich mich schon jetzt auf das kommende Jahr freue.

Beste Grüße aus Berlin, Daniel.


 11:45 Uhr: … und plötzlich bin ich ungeplant Teil einer VR-Session

Eigentlich hatte ich eingeplant, mich mit ein paar Coworkern auszutauschen, habe nach dem Beginn der Session aber schnell gemerkt, dass ich im falschen Raum saß und mir stattdessen einen Vortrag über die Geschichte der Virtual Reality anschaute.

Das „digitale LSD“, wie es in den 90ern genannt wurde, war damals eine reine Spielerei. Heutzutage wird damit jedoch eine Menge Geld verdient. Nicht nur in der Spielewelt, sondern auch im Sport.

Kleiner Exkurs: Anfang des Jahres war ich in der FC Bayern Erlebniswelt, wo ich eine virtuelle Stadiontour gemacht habe, die ziemlich beeindruckend war. Auch der 1. FC Köln ist bereits auf den VR-Zug aufgesprungen und überträgt testweise erste Trainingseinheiten der Profis, die ausgewählte Mitglieder im Nachgang von zu Hause aus anschauen können.

In der Session wurden einige starke Beispiele genannt, wie real Virtual Reality mittlerweile doch ist. Mit das Abgefahrenste, was es mittlerweile im Bereich der VR gibt, ist eine Begehung des Internets. Das bedeutet, dass der User durch den Einsatz einer VR-Brille in die Website eindringt und diese physisch begreifbar wird. Links und Unterseiten sind durch einzelne Räume dargestellt, deren Wände die Inhalte sind. Noch nicht ausgereift, aber ziemlich verrückt.

Letztendlich bietet Virtual Reality die Möglichkeit, Orte und Räumlichkeiten kennenzulernen, die in Realität nicht begehbar sind. Beispiele hierfür können der menschliche Körper, ein Motocross-Bike, Fußbälle oder andere Dinge sein. Hier bleibt abzuwarten, wie kreativ große Brands in Zukunft sein werden.


10:06 Uhr: Der Kopf raucht, doch die Crowd will mehr

Der letzte Tag der re:publica ist angebrochen. Ich sitze in einem Café fernab der STATION Berlin, um noch ein paar Dinge abzuarbeiten, bevor ich mich in die Menge stürze und mich mit neuem Input vollpumpen lasse und spannende Gespräche führe.

Love out loud

Die Themen zum digitalen Sportmarketing sind weitestgehend abgedeckt, doch bin ich froh, dass es zunehmend an Bedeutung an der re:publica gewinnt. Trotz fehlenden Sportbezugs am dritten Tag gehe ich davon aus, dass ich dich dennoch über das ein oder andere Thema informieren werde, auch wenn bei mir heute eher netzpolitische Themen, Coworking, Hassreden und der digitale Nachlass auf dem Programm stehen.

Dann mal auf zum Gleisdreieck. Dir weiterhin viel Spaß beim Mitlesen!

 

Tag 2 republica

17:15 Uhr: E-Sport ist bereits groß und wird noch größer werden

In vielen Kreisen wird E-Sport noch immer belächelt: Dicke einsame Zocker, die auf Grund des fehlenden Tageslichts wie Zombies aussehen. Absoluter Quatsch, denn im E-Sport ist bereits Großes entstanden, wie mir in der Diskussion „E-Sport auf dem Weg zum weltweiten Franchise“ bewusst wurde.

Arnd Benninghoff erzählte vor der eigentlichen Diskussion, dass es weltweit mehr als 200 Millionen Gamer gibt. Was damals in der Jugend der coole Raucher war, der mit dem Mofa durch die Gegend fuhr, ist heutzutage der Gamer. Ein Wandel, der auch daran erkennbar ist, dass längst Hallen mit mehreren tausend Personen gefüllt werden, die sich die „Zocker“ bei Turnieren anschauen.

Wie medienwirksam E-Sport ist, beweist das riesige Interesse bekannter Marken. So sind Coca-Cola, RedBull, MasterCard und intel längst ins Sponsoring eingestiegen. Verständlich, schließlich sind laut Benninghoff 81 Prozent der Gamer zwischen 18 und 34 Jahre alt. Eine wichtige Zielgruppe für die Werber.

Auch Traditionsvereine wie der FC Schalke 04, Paris St. Germain, die Philadelphia 76ers, Manchester City und der VfL Wolfsburg haben mittlerweile eigene Teams gegründet.

Moritz Schwarz-Beckers ist stolz darauf mit Schalke 04 einer der weltweiten Pioniere sein zu dürfen. Athleten werden dort mit Verträgen ausgestattet und eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln sorgt dafür, dass die Gamer fit bleiben und in normalem Maße zu Höchstleistungen auflaufen. Denn, wer an Turnieren bis zu zwölf Stunden hochkonzentriert sein muss, ist nun mal ein Leistungssportler.

Das Ziel der E-Sport-Macher ist es, in Zukunft weitere Profiteams ins Boot zu holen, noch bessere Strukturen zu schaffen und den Gamern klar geregelte Verträgen anzubieten. Auch Termine müssen definiert und Trainingspläne aufgesetzt werden. Na, wenn das nicht mal nach professionellem Sport klingt, oder?

Wenn du dich näher mit E-Sport beschäftigen willst, dann kann ich dir das eBAROCK am 10. und 11. Juni in Ludwigsburg wärmstens empfehlen. Dort erwartet dich neben einem Symposium auch gleich ein ganzes Turnier.


15:15 Uhr: Wie Streaming die Sportübertragungen revolutioniert

Die vielleicht beste Diskussion bisher fand in einem der kleineren Räume statt und beherbergte mit Thomas de Buhr (Twitter), Ralph Gunesch (Ex-Fußballprofi), Jasmin Ouschan (Billard-Europameisterin), Benjamin Reininger (DAZN) und Moderator Gabriel Fröhlke durchaus prominente Talk-Gäste. Das perfekte Aufgebot, um über das Thema „Fans First – Wie Streaming die Sportübertragung revolutioniert“ zu diskutieren.

streaming diskussion rp17

Einig waren sich alle, dass das lineare Fernsehen durch die steigende Anzahl an Streaming-Angeboten zwar nicht ersetzt wird, aber weiter an Fokus gewinnen wird. Vor allem die Zielgruppe wird sich verschieben, da sich diese laut Reininger aktuell noch auf die unter 40-Jährigen beschränkt.

Da sich Social Media und Streaming gegenseitig befruchten und auch in Zukunft voneinander profitieren werden, ist der Fan mittlerweile viel näher am Geschehen und natürlich auch am Sportler selbst dran. Ein großes Plus gegenüber dem einfachen Fernsehen. Ebenso wie das On-Demand-Angebot, bei dem der Fan verpasste Spiele noch einmal oder in der Zusammenfassung anschauen kann.

Für Sportler wie Billard-Profi Ouschan ist das breitgefächerte Streaming-Angebot eine weitere Möglichkeit, um die eigene Randsportart zu pushen, die Fan-Base zu erweitern und sich durch eine größere Medienpräsenz interessanter für Sponsoren zu machen. Von Sportarten mit weniger Aufmerksamkeit hat auch Anbieter DAZN profitiert, der vergangenes Jahr bewusst über „Nischen“ den Markt erobert hat und über einen gesunden Wachstum mittlerweile sogar mit Champions League-Rechten in Verbindung gebracht wird.

Thomas de Buhr von Twitter blickte auf die Übertragung einiger Donnerstagsspiele der NFL zurück, was viel Erfahrung gebracht hat und zeigte, dass das Live-Streaming für Twitter auch in Zukunft eine große Rolle spielen wird. So werden demnächst beispielsweise einige Baseball-Spiele übertragen. Weitere Sportarten folgen.

Ex-Fußballprofi Ralph Gunesch, der auch als Kommentator bei DAZN mitwirkt und im Bereich Social Media beratend aktiv ist, ist ebenfalls von einer positiven Entwicklung des Live-Streamings überzeugt. Denn für ihn ist es nicht nur flexibel, sondern das riesige Angebote sorgt auch dafür, dass ein Freund von ihm Spiele der thailändischen Fußballliga schauen kann.

Es wird wichtig werden, den Zuschauer noch intensiver ins Streaming einzubinden. Zum Beispiel, indem Fragen im Vorhinein, während des Ereignisses oder danach mit Hilfe der sozialen Medien beantwortet werden und ein Dialog mit dem „Kunden“ stattfindet. Dadurch entsteht dem Zuschauer ein noch intensiveres Live-Sportereignis, zumindest, solange die Kommunikation authentisch und transparent abläuft.

Das Streaming hat die Sportübertragung bereits revolutioniert und ist noch längst nicht am Ende. Reininger weiß aber auch, dass das Live-Streaming das Heute ist und sich Übertragungen weiterentwickeln werden, wobei er auf den Fortschritt der Technik, insbesondere Virtual Reality, hingewiesen hat.


12:12 Uhr: Nachtrag zum Bombenanschlag auf den BVB-Bus und Auswirkungen auf den Aktienmarkt

Prof. Dr. Gunter Dueck ist seit Jahren eine feste Institution bei der re:publica. Er philosophiert regelmäßig über die Arbeitswelt, eingefahrene Prozesse und lässt sich nicht selten über BWLer aus. Das darf er auch, denn der Mann ist einfach gut. Und zwar in nahezu allem, was er von sich gibt.

In seinem Vortrag „Flachsinn – über gute und schlechte Aufmerksamkeit, wie man sie bekommt, wer gewinnt und wohin alles führt“ erwähnte Dueck kurz vor Ende die verheerenden Folgen auf dem Aktienmarkt, wäre das Bombenattetat schlimmer ausgegangen. Dabei verwies er auf den Blogbeitrag, in dem er die Thematik näher erläuterte:

➩ Leseempfehlung: Short-Attacken oder Pech durch Mittod – Milliarden vernichtet


9:22 Uhr: Müde und wissensdurstige Gesichter

Ein bisschen müde sind sie schon, die Gesichter, in die ich beim Betreten der re:publica-Location am Gleisdreieck blicke. Ich sehe wahrscheinlich nicht anders aus. Doch der Wissensdurst und die Lust darauf, Gleichgesinnte zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen, ist so groß, dass sich die Hallen binnen kürzester Zeit füllen.

Mit der Diskussionen „Fans First – Wie Streaming die Sportübertragung revolutioniert“, bei der unter anderem Ex-Pauli-Kicker Ralph Gunesch mit von der Partie ist, sowie der Diskussion „E-Sport auf dem Weg zum weltweiten Franchise“ stehen heute zwei weitere Sportmarketing relevante Sessions auf dem Programm. Natürlich werde ich dir die Ergebnisse daraus im Liveblog zusammenfassen.

Also dann: Auf in den zweiten Tag der re:publica und dir viel Spaß beim Mitlesen!

 

Tag 1 der republica

20:45 Uhr: Saisonrückblick Social Media Recht

Die beiden Rechtsanwälte Henning Krieg und Thorsten Feldmann haben das Talent Rechtliches amüsant und kurzweilig zu vermitteln. Kein Wunder, dass die Veranstaltung mit den beiden zu meinem jährlichen Pflichtprogramm zählt.

Auf Grund der vielen Teilnehmerfragen zum Bild- und Urheberrecht konnten in den 105 Minuten Vortragszeit lediglich zwei von sieben Programmpunkten abgearbeitet werden. Diese wurden dafür umso detaillierter besprochen, was wiederum ein großer Mehrwert für mich und die anderen Zuhörer war.

Wiedergeben werde ich den Vortrag jedoch nicht, da dies den Rahmen meines Liveblogs und vielleicht auch meines rechtlichen Fachwissens sprengt. Stattdessen möchte ich dich aber auf ein sehr gutes Interview von Kerstin Hoffmann mit Dr. Thomas Schwenke hinweisen. Darin werden die rechtlichen Aspekte in Bezug auf Bilder, Zitate und das Verlinken verständlich und übersichtlich wiedergegeben.

➩ Leseempfehlung zum Social Media Recht

Das war´s mit Tag 1 der elften Ausgabe der re:publica. Bis morgen weiterhin viel Spaß beim Mitlesen!


17 Uhr: Vortrag „Sponsoren und Vereine senden live. Fällt im Sport die letzte Bastion des TV?“

Zu Beginn der Diskussion stellte Ben Lesegeld das Sport-Videoportal SPORT TOTAL vor, das eine 180°-Kameratechnologie einsetzt, die es erlaubt, Sportereignisse mit nur einer Kamera zu streamen. Nachdem die Kamera, die 20.000 Euro pro Platz kostet, installiert worden ist, erfasst sie das jeweilige Spielgerät (z. B. Ball oder Puck) automatisch.

Eine Technologie, die der Zielgruppe, bestehend aus Vereinen aus dem Amateur- und Breitensport, ein voll funktionsfähiges Live-Streaming gewährleistet. Ein paar Beispiele zur überraschend guten Qualität findest du unter https://www.sporttotal.tv/.

Für Frau Dr. Eva Flecken von der Sky Deutschland GmbH sind solche Technologien keine Bedrohung für den eigenen Sender, da Sky über ähnliche Technologien verfügt und mehr Service bei Spielen anbietet. So kann der Moderator ebenso wenig ersetzt werden, wie das Drumherum bei einer Liveberichterstattung.

Um Übertragungen zu schalten, müssen im Normalfall Rundfunklizenzen vorliegen. Gleiches hat auch die DKB gemacht, bevor sie Anfang des Jahres die Handball-WM auf YouTube gestreamt hat. Also alles gar kein Problem und absolut rechtmäßig. Oder?

Dr. Tobias Schmid von der Landesanstalt für Medien NRW sieht aktuell lediglich einen Konflikt zwischen der Lizensierungspflicht und der generellen Freiheit im Internet. Wichtig ist seiner Meinung nach, dass eine Verantwortlichkeit adressierbar ist, was wiederum durch Lizenzen erfolgt.

Lizenzen zu erwerben ist nicht das Problem, wie Frau Dr. Flecken findet. Auch ist es wichtig, dass sich die Anzahl der Konkurrenten auf einige wenige begrenzt. Weitaus gefährlicher ist dagegen die Piraterie, also Übertragungen ohne jegliche Lizenz, die kostenfrei im Netz angeboten werden.

Kleine Unternehmen und Privatpersonen, die Events „aus Spaß“ übertragen, kümmern sich vorab nicht um solche Lizenzen. Dr. Tobias Schmid schaut sich diese „Ausprobierer“ deswegen genau an und analyisiert, ob rechtlich überhaupt gehandelt werden muss. Und genau da ist das Problem, denn wann gilt ein Streaming als professionell und wann findet der Rundfunkstaatsvertrag Anwendung?

Fest steht: Ab 500 Zuschauern (und einigen weiteren Kriterien) ist man lizenzierungspflichtig. Doch selbst einige Fußball-Bundesligisten haben für Übertragungen auf Facebook Live oder YouTube keine offizielle Lizenz. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Rundfunkregulierungen veraltet sind und es keine klaren Richtlinien gibt.


13:15 Uhr: Die Veränderung des Machtmonopols von Spitzensportverbänden

Was haben digitale Medien und sportpolitische Blogs mit Spitzensport zu tun und wie wirken sich diese auf das Machtmonopol von großen Verbänden aus? Eine spannende Frage, mit der sich Benjamin Bendrich, Jonathan Sachse Marthe-Victoria Lorenz und der via Skype zugeschaltete Ruderer Jonathan Koch in einer Diskussion etwas genauer auseinandersetzten.

Dabei plädierten sie unter anderem dazu, dass Spitzensportler digitale Medien in Zukunft intensiver nutzen sollten, um ihre Bekanntheit zu steigern, sich unabhängiger von Sponsoren und Verbänden zu machen sowie Förderungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel durch Crowdfunding, wahrzunehmen. Auch die engere Kooperation mit Journalisten durch digitale Medien sei wichtig, um Missstände aus dem Weg zu räumen und an die Öffentlichkeit zu tragen.

Die großen Probleme für Spitzensportler, sich selbst zu vermarkten und eigene Gelder einzusammeln, sehen Lorenz und Sachse darin, dass die Richtlinien von Verbänden bei Großveranstaltungen (z. B. bei Olympia) zu straff sind. Zudem stellen Verbände ihre eigenen Interessen meist in den Vordergrund, sehr zum Nachteil der Sportler.

Hinsichtlich der Digitalisierung fehlt es ihnen, also den Verbänden, am nötigen Wissen und an einer Aufbruchstimmung etwas verändern zu wollen. Was das Marketing betrifft, gibt es ebenfalls großen Optimierungsbedarf, sowohl online als auch offline.

Bei der Sportförderung für Spitzenathleten besteht das Problem, dass der „Sponsoring-Markt abgegrast und Fördergelder aufgebraucht sind“, so Lorenz von fairplaid.org. Außerdem erhalten verschiedene Disziplinen in Zukunft weniger oder gar keine Sportförderungen mehr. Nicht betroffen ist der Fußball, der in Deutschland weiterhin das Platzmonster ist und Monopolstellung genießt.

Auch die Spitzensportler-Reform hilft den Athleten in vieler Hinsicht nicht weiter, sondern setzt sie teilweise unter größeren Druck als bisher. So ist der Medaillendruck gestiegen, wodurch Standort- und auch Trainerwechsel in Kauf genommen werden müssen. Werden diese Punkte nicht erfüllt, gehen wichtige Fördergelder verloren. Die Abhängigkeit der Sportler ist daher enorm.

Die Lösung besteht insbesondere in der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Sportler. Diese wird dadurch erreicht, dass sich Sportler von den Verbänden abkapseln (sofern diese nicht kooperieren) und ihr eigenes Netzwerk aufbauen. Und genau hier kommen die digitalen Medien ins Spiel, die mittlerweile eine gute Möglichkeit sind, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und sich für potenzielle Sponsoren interessant zu machen.

Nur so können die Filter der Verbände und Funktionäre durchbrochen und eigene Interessen (die der Sportler) in den Vordergrund gestellt werden. Durch Maßnahmen wie Crowdfunding können beispielsweise neue Gelder generiert werden, denn die meisten Sportler verfügen bereits über eine „Crowd“, haben vom Potenzial aber noch keinen Gebrauch gemacht.

Die USA macht wieder einmal vor, welch großen Nutzen digitale Medien und Crowdfunding haben. Dort vermarkten sich einige Sportler selbst, weshalb sie sich von Verbänden unabhängig machen. Ein solcher Schritt würde auch die Verbände und Veranstalter von Großereignissen zwingen, sich zu öffnen und den Spitzensportlern entgegen zu kommen.

Doch bis es soweit ist, ist es noch ein langer Weg. Die Plattformen fairplaid.org und fussballdoping.de beweisen jedoch eindrucksvoll, was in der digitalen (Sport-) Welt tatsächlich möglich ist. Eine starke Diskussion, die viele Funktionäre und auch Sportler nachdenklich stimmen sollte.


10:30 Uhr: Die re:publica ist eröffnet

Unter dem Motto „Love out loud“ haben die Gründer Markus Beckedahl, Andreas Gebhard sowie Tanja und Johnny Haeusler soeben die 11. re:publica eröffnet. Wie immer ein großes Spektakel mit lauter Musik, bebenden Bässen und tosendem Ablauf.

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Dabei wurden auch einige Zahlen genannt, wie zum Beispiel, dass es mehr als 9.000 Teilnehmer gibt, die Speakerzahl auf 1.180 gewachsen ist und mehr als 500 spannende Vorträge besucht werden können. Da ist garantiert für jeden etwas dabei.

Also dann: Auf die Plätze, fertig, los!

 

Der Tag vor dem Event

21 Uhr: Influencer-Marketing bei der Mercedes-Benz Social Media Night

Das Rahmenprogramm der re:publica ist äußerst vielfältig, sodass es bereits vor dem eigentlichen Opening eine Reihe guter Veranstaltung gab. Eine davon war die #MBSMN, die normalerweise in Stuttgart stattfindet und mir noch bestens aus meiner Zeit als Head of Social Media in einer Offenburger Agentur bekannt ist, da ich dort regelmäßig zu Gast war.

Ganz besonders beeindruckte mich in der Mercedes-Welt der Vortrag von Dr. Stefano Balestra zum Thema Influencer-Marketing. Er ist CEO von Collabary, einer eigens von Zalando in die Welt gerufene Agentur, die sich ausschließlich mit der Zusammenarbeit mit Influencern beschäftigt. Ein klares Indiz dafür, welch großen Stellenwert Influencer für bedeutende Marken haben.

Anders als viele Redner starker Brands geizte Dr. Balestra nicht mit Einblicken in seinen Arbeitstag. Ein paar Zahlen und Fakten habe ich für dich zusammengefasst:

  • 92 Prozent der Millennials vertrauen eher Influencern als der klassischen Werbung.
  • Die sechs Schritte für erfolgreiche Influencer-Marketing-Kampagnen sind: PREPARE ➩ DISCOVER ➩ CREATE ➩ MANAGE ➩ DISTRIBUTE ➩ MEASURE
  • Influencer mit 40.000 bis 50.000 Followern und einer Engagement-Rate von ungefähr drei Prozent kosten Unternehmen pro Beitrag zwischen 500 und 800 Euro (genannt wurden lediglich vier Beispiele, daher nicht repräsentativ).
  • Bei manchen Kampagnen werden bis zu 20 Influencer eingebunden, weshalb gutes Management und hilfreiche Tools nötig sind, um den Überblick zu behalten.
  • Bei der Erfolgsmessung einer Kampagne zählt vor allem die Qualität der Inhalte, die sich wiederum auf die Quantität auswirkt

Das Influencer-Marketing wird in den kommenden Tagen eines der heißen Themen sein. Von mir soll es das für heute gewesen sein. Ich hoffe, du schaust morgen wieder rein, denn dann wird es sportlich zur Sache gehen.


12 Uhr: Der Countdown bis zur re:publica 2017 läuft

Einen wunderschönen guten Morgen aus Berlin. Soeben bin ich aus Warschau zurückgekehrt und überbrücke die Zeit in einem FastFood-Restaurant, auf dessen glorreiche Internetverbindung weltweit ebenso Verlass ist, wie auf dessen ungesunde Leckerbissen.

Beim Schlürfen meines Cappuccinos kam mir die Idee, ab morgen live von der re:publica zu bloggen. Die Konferenz gehört für mich seit Jahren zum Pflichtprogramm, um mich mit Gleichgesinnten zu treffen, mich von den zahlreichen Vorträgen inspirieren zu lassen und vor allem, um in der schnelllebigen digitalen Welt auf dem Laufenden zu bleiben. Daher möchte ich allen Daheimgebliebenen, also dir, die Möglichkeit geben, doch ein Stück weit dabei zu sein.

In diesem Jahr scheint auch das digitale Sportmarketing nicht zu kurz zu kommen, weshalb ich mir bereits einige Sessions fett markiert habe. Hinzu kommen Social Media relevante Vorträge, wie zum Beispiel das alljährliche Rechts-Update von Henning Krieg und Thorsten Feldmann. Ein absolutes Muss für alle, die sich täglich auf Facebook, Twitter, Instagram und all den anderen Plattformen bewegen.

Damit du einen Einblick bekommst, was dich inhaltlich in meinem Liveblog erwartet, findest du hier die Liste zu den Sessions, die ich mir vorknöpfen werde und die für dich relevant sein könnten:

MONTAG

„Wie digitale Medien das Machtmonopol von Spitzensportverbänden verändern“ ➩ Diskussion mit Benjamin Bendrich, Jonathan Sachse und Marthe-Victoria Lorenz

„Sponsoren und Vereine senden live. Fällt im Sport die letzte Bastion des TV?“ ➩ Diskussion mit Ben Lesegeld, Dr. Eva Flecken, Dr. Tobias Schmid, Dr. Ursula Weidenfeld und Robert Zitzmann

„Saisonrückblick Social Media Recht“ ➩ Vortrag von Henning Krieg und Thorsten Feldmann

DIENSTAG

„Fans First – Wie Streaming die Sportübertragung revolutioniert“ ➩ Diskussion mit Benjamin Reiniger, Gabriel Fröhlke, Jasmin Ouschan, Ralph Gunesch und Thomas De Buhr

„E-Sport auf dem Weg zum weltweiten Franchise“ ➩ Diskussion mit Arnd Benninghoff, Christopher Flato, Lina van der Mars, Melek Balgün, Moritz Schwarz-Beckers und Simon Kuschel

MITTWOCH

„Medienstrafrecht: Grundwissen für Blogger und Journalisten“ ➩ Vortrag von Ulrich Kerner

Da die re:publica nicht umsonst als „Das Klassentreffen“ unter den Digitalos bezeichnet wird und das Netzwerken im Vordergrund steht, wollte ich mir (und dir vielleicht auch) nicht zu viele Vorträge zumuten. Die obigen Sessions sind daher eine gute Auswahl in Bezug auf digitales Sportmarketing.

Also speichere dir am besten gleich den Link dieses Beitrags ab und schaue immer mal wieder vorbei. Kurze und knackige News von der re:publica 2017 bekommst du natürlich auch über meinen Twitter-Account oder den offiziellen Hashtag #rp17. Aber Vorsicht, hier ist Reizüberflutung garantiert.

Für mich geht´s heute Abend bereits mit der #MBSMN (Mercedes-Benz Social Media Night) los. Ich freue mich auf 3 (bzw. 4) spannende Tage und hoffe, dass du mit dabei bist, wenn auch nur als Leser meines Liveblogs.

Liveblog von der re:publica über digitales Sportmarketing & Co.