Bloggen, ist das nicht was für Internetnutzer mit hohem Mitteilungsbedürfnis? Ganz im Gegenteil, denn gerade für Unternehmen hat der Corporate Blog einen großen Mehrwert, sofern er richtig eingesetzt und gepflegt wird. Welches Potenzial in einem Unternehmensblog steckt und welche Nachteile ein solcher für die Sportbranche hat, zeige ich dir im heutigen Beitrag auf.

Corporate Blog

Daimler, Ritter Sport und Audi sind seit einigen Jahren die Paradebeispiele dafür, wie man einen erfolgreichen Unternehmensblog führt. Dabei erstellen sie Inhalte mit einem Mehrwert für den Nutzer, der den potenziellen Kunden langfristig an die Marke bindet. Doch was hat es eigentlich mit den so genannten Corporate Blogs auf sich?

Den Corporate Blog kurz und knackig erklärt

Ein Corporate Blog setzt sich aus den englischen Begriffen corporate und weblog zusammen und bedeutet übersetzt nichts anderes als ein Unternehmensblog, also ein laut Wikipedia „auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt“.

In der Kurzfassung bedeutet dies, dass ein Corporate Blog eine Art Unternehmenstagebuch ist, das online für jedermann einsehbar ist und von mindestens einem Mitarbeiter gepflegt wird. Die Inhalte belaufen sich in der Regel auf interne Nachrichten, Rückblicke auf Events, Mitarbeitervorstellungen und Ankündigungen neuer Produkte. Dem Leser soll dadurch ein authentischer und transparenter Einblick in das Unternehmen gegeben werden, der ihm sonst verwehrt bleibt.

In den USA haben sich Corporate Blogs bereits zu wichtigen Kommunikationsinstrumenten entwickelt, mit denen primär Kommunikations- und Marketingziele des jeweiligen Unternehmens verfolgt werden. In Deutschland hinken Unternehmen hinsichtlich des Bloggens noch etwas hinterher, da das Potenzial den Endkunden direkt zu erreichen und an das eigene Unternehmen zu binden, noch etwas skeptisch betrachtet wird. Völlig zu unrecht, wie ich finde.

Die Vorteile eines Corporate Blogs

Einer der Hauptgründe, einen Unternehmensblog zu starten, liegt in der Kundengewinnung, da durch einen Blog eine erhöhte Reichweite entsteht und du dadurch die Möglichkeit hast, auch ohne lästige Kaltakquise auf dein Produkt oder deine Dienstleistung aufmerksam zu machen. So bedarf es beim Bloggen einer gewissen Anlaufzeit bis die Artikel in den Suchmaschinen auftauchen, über deine sozialen Netzwerke kannst du die jeweiligen Blogbeiträge aber bereits wunderbar streuen und auf sie aufmerksam machen.

Doch nicht zur Gewinnung neuer Kunden eignen sich Unternehmensblogs wunderbar. Auch – oder vor allem – für die Kundenbindung versprechen sie großen Erfolg. Denn guten Inhalten und Einblicken in dein Sportunternehmen folgen deine Leser nicht nur gerne, sie bauen gleichzeitig eine Beziehung zu deiner Marke auf, vor allem auch dann, wenn du mit diesen interagierst. Klar, dass sich Content mit Mehrwert und ein guter Dialog positiv auf die Kundenbindung auswirken.

Auch in Bezug auf das Thema Krisenmanagement hast du durch einen eigenen Blog die Möglichkeit, auf Probleme deiner Kunden direkt einzugehen und Beschwerdeführer durch eine gute Beschwerdeantwort auf sich zu ziehen. Gerade bei einem Corporate Blog hast du, anders als bei Facebook, Twitter & Co., genügend Platz, um zu negativen Dingen gezielt Stellung zu nehmen. Und falls du den Beschwerdeführer nicht direkt überzeugen kannst, dann überzeugst du immerhin die anderen Leser davon, dass dir etwas daran liegt, Krisen und Beschwerden zu meistern.

Denn alles, was du in deinem Blog veröffentlichst, ist zugleich Imagekommunikation. Baue deine Expertise daher nicht nur in der Praxis, zum Beispiel als Personaltrainer beim Einzeltraining oder Sportartikelhersteller beim Produkttest, aus, sondern schreibe darüber. Was ist der USP des Produktes oder warum bist du der Beste auf deinem Gebiet? Blogs sind eine wunderbare Plattform, um deine Expertise zu streuen.

Einer der großen Vorteile von Corporate Blogs liegt im Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Google liebt Blogs, da diese eine Website dynamisch und somit relevanter für dessen Algorithmus machen. Dies wirkt sich wieder positiv auf das Ranking aus, zumal jeder Blogbeitrag eine eigene Seite für die Suchmaschinen darstellt. Ein weiterer schöner Nebeneffekt, der deiner Website mittelfristig mehr Traffic beschert und deine Zielgruppe automatisch zu dir führt.

Inhalte mit Mehrwert für den Leser sind ausschlaggebend für den Erfolg eines Corporate Blogs und verschaffen dir eine treue Leserschaft. Das bedeutet aber nicht, dass du den Blog nicht für die eigene Produktwerbung als Werbeplattform nutzen darfst. Ganz im Gegenteil, denn im Blog hast du die Möglichkeit dein Produkt oder deine Leistung vorzustellen und die Besonderheiten aufzuzeigen, zum Beispiel in Form eines Tests oder Kundeninterviews. Wichtig hierbei ist, dass du deine Authentizität nicht verlierst, denn aufgesetzt ist gleichzeitig unglaubwürdig.

Anders als bei den sozialen Netzwerken, wo deine Inhalte vergänglich sind und du keinen Einfluss darauf hast, wie lange sie angezeigt werden oder nicht irgendwann sogar komplett im Nirvana verschwinden, „gehören“ die Inhalte dir ganz allein. Mit einem über einen eigenen Server eingerichteten Corporate Blog schaffst du eine gewisse Nachhaltigkeit deiner Beiträge, ohne dass diese irgendwann gelöscht werden. Ist ein Beitrag einmal veröffentlicht, kann er über den bestehenden Link jederzeit präsent dargestellt werden.

Als Unternehmer ist dir ein Punkt besonders wichtig, nämlich die Kosten deines Blogs. Glücklicherweise ist dies ein weiterer großer Vorteil eines Corporate Blogs, denn sowohl die Anschaffung als auch die laufenden Fixkosten sind extrem gering und befinden sich stets im unteren zweistelligen Bereich pro Jahr, was mehr als verkraftbar ist. Den einzigen Aufwand, den du hast, ist der zeitliche, denn zugegebenermaßen kann es schon mal drei bis vier Stunden deiner Arbeitszeit in Anspruch nehmen, einen Blogbeitrag zu veröffentlichen.

Meine Empfehlung für den Start: WordPress

Wie gerade mit den zeitlichen Ressourcen angedeutet, bringt der Corporate Blog auch einige Nachteile mit sich, denn auf die Pflege solltest du großen Wert legen. So ist nicht nur Ausdauer gefragt, um einen Blog zu einem erfolgreichen Kommunikationsinstrument zu machen, sondern auch Geduld, schließlich dauert es einige Monate bis sich ein Blog eine erste Leserschaft aufbaut und von Suchmaschinen wie Google oder Bing gefunden wird.

Ich kann dir allerdings nur raten, sich zumindest Gedanken über die Erstellung eines Corporate Blogs zu machen, denn die Vorteile überwiegen. Als ideale Plattform kann ich dir WordPress wärmstens empfehlen, die ich selbst für eigene Projekte oder auch hier bei plusonelike benutze. WordPress ist nicht nur leicht zu bedienen und verfügt über ein gutes Content-Management-System, mittlerweile hat die freie Webanwendung einen Anteil von unfassbaren 20 Prozent an sämtlichen Websites unseres Planeten.

Wenn du Fragen rund um das Thema Corporate Blogging hast, dann zögere nicht und melde dich bei mir. Oder hast du bereits erste Erfahrungen mit einem eigenen Unternehmensblog gesammelt? Wenn ja, dann hinterlasse mir doch einfach einen Kommentar. Ich tausche mich gerne mit dir aus.

Bildquelle: Craig Garner | unsplash.com

Der Corporate Blog in der Sportbranche – Die Vorteile im Überblick