Es gab einmal eine Zeit, da wurden soziale Medien eng mit den Begriffen Hype, Trend und Eintagsfliege in Verbindung gebracht. Wie die letzten Jahre bewiesen haben, absoluter Quatsch, schließlich sind soziale Medien aus dem Marketing erfolgreicher Sportvereine, Unternehmen und Profisportler nicht mehr wegzudenken. Sie bieten eine ganze Reihe von Vorteilen, die ich in einer Auflistung für dich zusammengeschrieben habe und die den letzten Zweifler vom Potenzial sozialer Netzwerke überzeugen sollen.
Ausschlaggebend für das Schreiben dieses Beitrags war eine Statistik von statista.de aus dem vergangenen Jahr, auf die ich vor kurzem über Twitter aufmerksam geworden bin. Dabei wurden Unternehmen gefragt, was deren Hauptgrund für die Nutzung von Social Media in ihrem Unternehmen sei. Das Ergebnis lautete wie folgt:
- Marketingplattform (30 Prozent)
- Engerer Kontakt zum Kunden (28 Prozent)
- Steigerung des Bekannheitsgrades (24 Prozent)
- Steigerung des Umsatzes (10 Prozent)
- Zielgruppenorientierte Ansprache (6 Prozent)
- Kundensupport (1 Prozent)
Die größte Rolle für Unternehmen spielt also – zumindest laut der Auswertung – die Nutzung von Social Media als Marketingplattform. Eine relativ dehnbare Kategorisierung, wie ich finde, zumal sich darin teilweise auch andere Antwortoptionen widerspiegeln und sie daher vielleicht etwas schwammig ist.
Der enge Kontakt zu den Kunden, die Steigerung des Bekanntheitsgrades und die zielgruppenorientierte Ansprache hingegen sind jedoch exakt die Aspekte, die auch in hinlänglicher Literatur über soziale Medien seit Jahren als Vorteile für Unternehmen genannt werden.
Besonders erfreulich ist, dass die Steigerung des Umsatzes durch Social Media eine so große Bedeutung für Unternehmen hat, denn in der Vergangenheit waren Facebook & Co. nicht gerade als Umsatzbooster bekannt. Doch auch in diesem Bereich hat sich nicht zuletzt wegen des Aufbaus und der Weiterentwicklung der Werbenetzwerke (Facebook Anzeigen, Twitter Ads) so einiges getan, weshalb einzelne soziale Netzwerke vermehrt zu Verkaufskanälen mutieren.
Doch die aus der statista-Studie genannten Gründe sind nicht die einzigen Vorteile, die sich aus der Nutzung von Social Media für Unternehmen ergeben. Die Liste an positiven Aspekten ist lang, was mir insbesondere daran bewusst wurde, als ich mir ein paar Gedanken machte, welche Vorteile soziale Medien für die Sportbranche tatsächlich bieten.
30 Vorteile von Social Media im Sport
1. Usability der Netzwerke ist einfach und schnell erlernbar
2. kostenlose Nutzung der verschiedenen Kanäle
3. Ausbauen der Reichweite des Unternehmens
4. schnelle und direkte Erreichbarkeit
5. Social Media als Liveticker an Spieltagen oder bei Events
6. Steigerung der eigenen Reputation
7. authentische Inhalte vermitteln
8. enorme Anzahl an Nutzern in Deutschland (Facebook: 29 Mio., Instagram: 9 Mio., Twitter: 3 Mio.)
9. Emotionen aus dem Sport durch Bildsprache weitergeben
10. klare Positionierung der Marke durch Imagekommunikation
11. ideales Mittel zur Krisenkommunikation dank kurzer Reaktionswege
12. Aufbau eines Dialogs mit dem Fan, der Kunden und Interessenten
13. zahlreiche Statistik-Tools zur Auswertung von Kampagnen und Aktionen
14. Bindung der Kunden und Fans an die Marke sowie das Unternehmen
15. Social Media verhelfen teilweise dazu, schneller in Suchmaschinen gefunden zu werden
16. Kommunikation mit wichtigen Partnern und Sponsoren
17. mehr Traffic für die eigene Webseite durch Verlinkungen
18. perfekte Plattform für Kundensupport und Fananfragen
19. Einsammeln von wichtigem Feedback von der Zielgruppe
20. Gewinnung neuer Kunden, Fans und Interessenten
21. Word of Mouth: Weiterempfehlungen durch die Nutzer
22. vereinfachte Suche nach Mitarbeitern durch Employer Branding
23. Vermitteln von Transparenz und tiefere Einblicke in den Alltag
24. das Streuen von eigenen Inhalten durch Teilen-Button oder Einbetten-Funktion
25. User-generated Content durch verschiedene Mitmach-Aktionen
26. punktgenaue Produkt-, Event- und Dienstleistungswerbung durch Werbenetzwerke
27. Mitarbeiter und Mannschaftskollegen können sich direkt in Diskussionen und Gespräche einbringen
28. Fans und Kunden werden zu Markenbotschaftern
29. Bekanntgabe kurzfristiger Änderungen und exklusiver Informationen über die sozialen Netzwerke
30. zusätzlicher Inhalt auf der Webseite durch das Einbinden einer Social Media Wall
Ziele setzen, Netzwerk wählen und durchstarten
Trotz meiner Passion für soziale Netzwerke und die positiven Marketingmaßnahmen, die durch einen sinnvollen Einsatz der Instrumente erreicht werden, möchte ich hier kurz die Bremse einlegen. Es bringt nämlich rein gar nichts, blind zu starten und ein soziales Netzwerk nach dem anderen zu nutzen, um potenzielle Kunden an Land zu ziehen oder den Bekanntheitsgrad der eigenen Marke zu starten.
Mache dir daher im Vorhinein ein paar Gedanken zu den folgenden Fragen:
- Welches soziale Netzwerk nutzt deine Zielgruppe?
- Hast du genügend Inhalte (z. B. tagesaktuelle Fotos für Instagram), die du veröffentlichen kannst?
- Sind die Ressourcen, sowohl zeitlich als auch finanziell, vorhanden, um den jeweiligen Social Media-Kanal aufzubauen und zu pflegen?
- Welche Ziele verfolgst du mit der Nutzung von sozialen Medien?
Sei dir im Klaren, dass du nicht auf jeden Zug aufspringen musst. Wenn du beispielsweise einen Online-Handel für Produkte aus dem Gesundheitssport hast, dann wirst du auf Snapchat wohl kaum deine Zielgruppe erreichen.
Also sei dir bewusst, wo du die Personen erreichst, die dich, deine Marke oder dein Unternehmen voranbringen und plane genügend Zeit für die Pflege der Plattformen ein. Ist all das gewährleistet, dann steht dem Ausschöpfen sämtlicher Potenziale, die soziale Medien bieten, nichts mehr im Wege.
Bildquelle: Nghia Le | unsplash.com